Leitbild


Die Erich Kästner Schule (EKS) ist eine Verbundschule in Krefeld, die sich auf die Beschulung und Förderung von Schülerinnen und Schülern (SuS) in der Sekundarstufe I spezialisiert hat. Unsere Arbeit konzentriert sich auf die Förderschwerpunkte Emotionale und Soziale Entwicklung (EsE), Lernen sowie Sprache.
Unsere Vision ist es, unsere SuS trotz ihrer komplexen und über das übliche Maß hinausgehenden Beeinträchtigungen als Individuen mit besonderen Fähigkeiten, Stärken und Interessen wahrzunehmen. Durch individuelle Förderung und Forderung sowie die Etablierung eines wertschätzenden und strukturierten Lernumfeldes führen wir alle Lernenden zu den bestmöglichsten Abschlüssen und bereiten sie auf eine eigenverantwortliche und selbstständige Lebensgestaltung vor.


I. Die Fünf Säulen unserer Pädagogischen Arbeit Unsere pädagogische Arbeit ist auf die spezifischen Bedarfe unserer Förderschwerpunkte zugeschnitten und basiert auf fünf zentralen Säulen:
1. Persönlichkeit entwickeln (Fokus: EsE) Wir unterstützen Schülerinnen und Schüler dabei, selbstständige, eigenverantwortliche, selbstbewusste und sozial kompetente Persönlichkeiten zu werden.
• Soziale Verantwortung und Umgang: Die Förderung ist auf den Aufbau von regelkonformem Verhalten und die Hinführung zu Selbstbestimmung und Selbstverantwortung ausgerichtet. Wir schaffen einen gewaltfreien Umgang und begegnen Beeinträchtigungen in der emotionalen und sozialen Entwicklung durch individuelle therapeutische und pädagogische Konzepte (z.B. die Intensivklasse gemäß §15 AO-SF).
• Verhaltensreflexion und Feedback: Wir nutzen klare Strukturen wie das Tokensystem/Punktesystem in der Unterstufe (Klassen 5–7), das an Markierungen gebunden ist, und das Mitteilungsheft, um das Verhalten zu reflektieren und angemessenes Verhalten positiv zu verstärken. Durch eine systematische und faire Feedbackkultur tragen wir zur Stärkung des Selbstwertgefühls bei.

2. Unterricht zukunftsorientiert gestalten (Fokus: Lernen & Hauptschule) Unser Unterricht orientiert sich an der individualisierten Vermittlung von Schlüsselkompetenzen und bereitet auf die Anforderungen der Ausbildungswelt vor.
• Berufsorientierung und Lebensplanung (LBO): Die LBO ist als Querschnittsaufgabe schulprogrammatisch festgelegt. Die SuS erproben sich im Verfassen von Bewerbungsschreiben und Lebensläufen, auch digital, und bereiten sich auf Bewerbungsgespräche vor.
• Medienkompetenz: Die SuS werden in der reflektierten Mediennutzung und -gestaltung gefördert, indem sie lernen, Informationen aus Print- und digitalen Medien gezielt auszuwerten und die Qualität altersgemäßer Quellen kritisch zu prüfen. Das Verwenden von Bluetooth-Boxen ist gänzlich untersagt.

3. Individuelle Lernwege anlegen (Fokus: Lernen & Sprache)
Die Lernenden stehen als Individuen mit besonderen Voraussetzungen im Mittelpunkt. • Differenzierte Bildungsgänge: Wir führen Schülerinnen und Schüler im zielgleichen Bildungsgang Hauptschule (HA 9/10, MSA) nach den Kernlehrplänen und im zieldifferenten Bildungsgang Lernen nach dem individuellen Förderplan.
• Sprachsensibler Unterricht: Aufgrund des hohen Anteils von SuS mit Deutsch als Zweitsprache und dem Förderschwerpunkt Sprache verfolgen wir ein Konzept des sprachsensiblen Fachunterrichts. Die sprachlichen Ressourcen der Mehrsprachigkeit werden für die Ausbildung der Sprachkompetenz genutzt.
• Niveaudifferenzierung: Die Kompetenzerwartungen werden in den Stufen Niveau 1 (Grundlegend), Niveau 2 (Erweitert) und Niveau 3 (Vertieft) dargestellt, um die Anforderungen in Umfang, Höhe und Komplexität anzupassen.

4. Lebendige Schule gestalten
Die EKS öffnet sich auf vielfältige Weise ihrem gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld. • Außerschulische Lernorte: Wir nutzen die verkehrstechnische Anbindung, um vielfältige außerunterrichtliche Lernorte zu erreichen, wie die Stadtbücherei, Betriebe und kulturelle Einrichtungen.
• Kooperation: Wir pflegen enge, kontinuierliche und vertrauensbasierte Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten, dem Fachbereich Jugendhilfe und weiteren externen Partnern wie der Polizei/Gericht, lokalen Interessensgemeinschaften oder dem Arbeitsamt/Jobcenter.
• Gemeinschaftsaktivitäten: Wir fördern die Teilhabe am kulturellen Leben durch Projekte wie den Welttag des Buches, der Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen, wie dem besonderen Weihnachtsmarkt, dem St. Martinszug sowie durch klassenübergreifenden Unterricht in Fächern wie Englisch, Sport und Kunst in der Unterstufe, um neue Lerngruppen zu bilden.

5. Kollegiale Zusammenarbeit organisieren Wir verstehen uns als professionelle Lerngemeinschaft mit dem Ziel, den Unterricht stetig zu verbessern.
• Qualitätssicherung: Der schulinterne Lehrplan wird als „dynamisches Dokument“ betrachtet und regelmäßig evaluiert und aktualisiert. Die Qualitätssicherung erfolgt durch die Auswertung von Ergebnissen schulinterner Lernstandserhebungen und der Zentralen Prüfung (ZP 10), sowie durch parallele Klassenarbeiten innerhalb eines Jahrgangs.
• Multiprofessionelles Team: Unser Kollegium, bestehend aus Sonderpädagogen, Lehrkräften und Sozialpädagogen, stimmt sich in Teambesprechungen ab und nutzt die Kompetenz verschiedener Professionen zur stetigen Anpassung und Verbesserung unserer Arbeit.
• Diagnose und Förderung: Wir führen eine Eingangsdiagnose in Jahrgang 5 und bei neu en Schülerinnen und Schülern jeder Jahrgangsstufe durch, deren Ergebnisse als Grundlage für die Unterrichtsplanung und die individuellen Fördermaßnahmen dienen.

II Wertschätzung

Unser übergreifender Leitgedanke ist der respektvolle Umgang zwischen allen Menschen an der Erich Kästner Schule. Dieser ist als einleitender Grundsatz in unserer Schulordnung festgehalten und lautet: „Zu meiner Schule gehören große und kleine Menschen, Angehörige unterschiedlicher Religionen und Nationalitäten, die von mir geachtet und respektiert werden. Ich gehe hilfsbereit, höflich, fair und rücksichtsvoll mit meinen Mitmenschen um und behandle jeden so, wie ich selbst behandelt werden möchte.“ Die in der Eingangshalle befindlichen fünf Säulen weisen auf die Leitgedanken der EKS mit den Begriffen: „Bildung, Toleranz, Respekt und Vielfalt“. Wir nehmen jeden Menschen so an, wie er sich uns zeigt, mit all seinen Stärken und Schwächen. Wir holen die Schüler dort ab, wo sie stehen, dies bezieht sich auf schulische Inhalte und Leistungen, als auch auf das soziale Miteinander.
Durch die von Achtung geprägte Haltung den Schülern gegenüber, erfahren sie Grenzen und Freiheiten, die sie für eine positive Entwicklung benötigen.
Die Schüler erhalten jeden Tag eine neue Chance. Wenn sie sich anderen gegenüber negativ verhalten haben. Die Schüler erfahren so einerseits konsequentes Verhalten durch die Lehrer und zugleich das Angebot eines Neubeginns.
Ein Grundsatz unseres pädagogischen Handelns ist das Beziehungsangebot, welches jeder Kollege dem einzelnen Schüler macht. Gerade die Schüler mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung sind oft halt- und orientierungslos. Sie haben in ihrem Leben häufig das eigene Handeln als nicht erfolgreich erlebt. Ihr teilweise unangepasstes Verhalten in der Schule ist oft eine Reaktion darauf. Misstrauen gegenüber anderen Menschen, Angst vor unbekannten Situationen, Frustrationserlebnisse, schulisches Scheitern, Gewalterfahrungen, …. all dies kann die Ursache für das laute, oft aggressive Verhalten sein, mit dem sie in den Regelsystemen anecken und negativ auffallen. Durch den Aufbau einer belastbaren Beziehung können die Schüler Stabilität kennen lernen und Vertrauen erfahren.

Die Weiterentwicklung der personalen Kompetenzen hat für jeden Schüler einen entscheidenden präventiven Charakter. Die Berücksichtigung der Weiterentwicklung findet sowohl in der alltäglichen Arbeit jeder Lehrkraft, als auch in der konzeptionellen Entwicklung der Schule Berücksichtigung.